Eine Pflegerin hilft einem Mädchen mit Bewegungshilfe, beide schauen sich an

Infantile Cerebralparese

„Frühkindliche “ Hirnschäden (Infantile Cerebralparese, ICP) entstehen zum Teil schon in frühen Phasen der Schwangerschaft, meist aber kurz vor, während oder einige Wochen nach der Geburt. Ursachen können Infektionen, Vergiftungen (Alkohol, Drogen) oder andere Erkrankungen der Mutter in der Schwangerschaft sein.

Oft liegt ein schwerer Sauerstoffmangel oder eine Hirnblutung des Neugeborenen zu Grunde. Insbesondere betroffen sind hierbei frühgeborene Kinder. Die Schädigung des Gehirns führt zu Störungen in der Muskelsteuerung. Die Muskeln arbeiten in der Folge zu schwach oder zu stark (Spastik). Auch können überschießende Bewegungen oder auch eine vollkommene Starre der Muskeln daraus folgen.

Allen „angeborenen“ Schädigungen betreffen ein Gehirn, das sich noch gar nicht richtig entwickelt hat. Bei den so geschädigten Kindern bleibt dann aber – im Gegensatz zum gesunden Säugling und Kleinkind – die weitere Entwicklung zurück. Das spielerische Bewegungslernen ist stark erschwert.

Bei jungen Kindern steht die krankengymnastische Behandlung und allgemeine Förderung ganz im Vordergrund. Die Kinder sollen trotz ihres Handicaps bei ihrer weiteren Entwicklung gut unterstützt werden, damit diese so normal wie möglich verlaufen kann. Bei schwereren Verläufen der ICP wird aber früher oder später die orthopädische Mitbehandlung mit Hilfsmitteln erforderlich: Einlagen, Schienen, Rollstühle, Medikamente und vielleicht auch Operationen. Wichtig ist, dass sich Therapeuten, Pädagogen und Ärzte gut miteinander abstimmen und eng zusammenarbeiten.

Behandlungsmöglichkeit

Anwendung von Orthopädie-Technik

Trotz aller Bemühungen um eine möglichst ungestörte Entwicklung und Stabilisierung von Patienten mit Lähmungen sind orthopädietechnische Hilfsmittel in der Neuroorthopädie unverzichtbar.

Es kann sich hierbei um Konfektionsware wie leichte Bandagen oder Therapieschuhe handeln. Meistens – und gerade bei schweren Behinderungen – sind jedoch sehr spezielle, auf die individuelle Problematik des Patienten zielende Hilfsmittel (Sitzschalen, Laufschienen, Lagerungshilfsmittel, Steh- und Gehgeräte) erforderlich.

In der Neuroorthopädie müssen diese individuellen Hilfsmittel oft erst über längere Untersuchungen und Anwendungserprobungen entwickelt und dann gebaut werden. Während einer stationären Behandlung fließen die Beobachtungen und Erfahrungen aller Mitarbeiter – neben Ärzten und Therapeuten auch Pflegepersonal und Pädagogen – in die Entwicklung ein. Der Bau, die Anprobe und eine Gebrauchsschulung werden in komplizierten Fällen ebenfalls stationär erfolgen. Wenn möglich auch ambulant am Heimatort.

Die Neuroorthopädie in der Oberlinklinik arbeitet mit verschiedenen erfahrenen und renommierten Orthopädietechnikfirmen eng zusammen. Zum Teil befinden sich die Werkstätten in unmittelbarer Nähe auf dem Klinikgelände.

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Ihr niedergelassener Arzt (Orthopäde, Kinderarzt, Sozialpädiatrisches Zentrum) führt die Erstdiagnose und wichtige Behandlungsschritte durch. Je nach Indikation entscheidet sich der Arzt für eine anschließende Weiterbehandlung in einer Fachklinik. Von ihm erhalten Sie einen Überweisungsschein, mit dem Sie einen Termin für eine Sprechstunde in der Oberlinklinik vereinbaren können.

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