Wirbelsäulenerkrankungen bei Kindern

Vom Säuglingsalter bis in die Jugend können Haltungsschäden auftreten. Jeder kennt Rundrücken, Hohlkreuz und Kinder, die häufig „schief“ stehen oder die Schultern hängen lassen. Die Unterscheidung dieser meist harmlosen Fehlhaltungen von Erkrankungen, die behandelt werden sollten, ist für Laien oft schwer. Wir empfehlen daher eine Untersuchung durch einen Kinderorthopäden.

Skoliose

Unter einer Skoliose versteht man eine „Verkrümmung“ der Wirbelsäule in „links/rechts“-Richtung. Skoliosen können angeboren sein und schon im Säuglingsalter bestehen, sie können auch bei Kleinkindern und bei Schulkindern auftreten.

Die häufigste Form der Skoliose betrifft Heranwachsende in der Vorpubertät und Pubertät. Mädchen sind deutlich häufiger betroffen. Sollte bei Ihrem Kind eine Skoliose vorliegen, empfehlen wir dringend die frühzeitige Vorstellung in unserer kinderorthopädischen Sprechstunde. Häufig denken Eltern und Kinder, dass sich derartige Verkrümmungen schon auswachsen werden. Das Gegenteil ist der Fall. Erfolgreich ist eine Therapie nur, wenn sie weit vor Abschluss des Wachstums erfolgt.

Wir haben gute Erfahrungen mit einem Physiotherapiekonzept nach Katherina Schroth zur Skoliosebehandlung gemacht. Wenn es notwendig ist, führen wir zusätzlich eine Korsett-Therapie in enger Zusammenarbeit mit unserer Orthopädietechnik-Werkstatt durch. Selten liegt eine Wirbelkörperfehlbildung oder eine Segmentstörung der Wirbelsäule vor. Diese können im Kleinkindalter mit einer starken Progredienz der Skoliose einhergehen und bedürfen einer korrigierenden operativen Intervention, die von unseren Wirbelsäulenspezialisten und Kinderorthopäden in unserer Klinik durchgeführt werden.

Behandlungsmöglichkeit

Behandlung der Skoliose bei Kindern

Die Skoliosetherapie ist eine komplexe Therapie, die eine gute Zusammenarbeit zwischen der Patientin oder dem Patienten, seinem Arzt, den Eltern, dem Orthopädietechniker und den Therapeuten voraussetzt. Nur wenn alle Beteiligten dasselbe Ziel verfolgen und mit den notwendigen Therapien einverstanden sind, kann die Therapie Erfolg haben.

Bei einer Skoliose ist stets zuerst zu beantworten, ob noch eine Wachstumsreserve besteht, ob also weiteres Wachstum der Wirbelsäule zu erwarten ist. Mit einem Korsett kann nur während des Wachstums ein Fortschreiten der Skoliose verhindert werden. Wir wissen, dass die Versorgung mit einem Korsett, das 23 Stunden am Tag getragen werden soll, ein gravierender Eingriff in die Persönlichkeit des Patienten bedeutet.

Deshalb prüfen wir sehr gründlich, bei welchen Patienten diese aufwendige Therapie überhaupt notwendig ist. Wenn einer Skoliose eine Fehlbildung zugrunde liegt oder das Fortschreiten nicht aufgehalten werden kann, sind mitunter operative Begradigungen der Wirbelsäule notwendig, die in unserer Klinik durchgeführt werden können. Dabei werden Schrauben in die Wirbelkörper eingebracht und mit Stäben eine Aufrichtung der Wirbelsäule erreicht.

Entscheidend bei der Skoliosebehandlung ist die möglichst rasche Vorstellung in unserer Klinik, da wir sowohl die Physiotherapie, als auch eine eventuelle Korsettbehandlung oder operative Therapie durchführen und koordinieren. Bei einer Skoliose ist Zeit der entscheidende Faktor. Nur durch frühes und entschiedenes Eingreifen kann ein Fortschreiten und damit eine Korsettbehandlung oder Operation vermieden werden. Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde.

Sie möchten Ihr Kind bei uns behandeln lassen?

Ihr niedergelassener Arzt (Orthopäde, Kinderarzt, Sozialpädiatrisches Zentrum) führt die Erstdiagnose und wichtige Behandlungsschritte durch. Je nach Indikation entscheidet sich der Arzt für eine anschließende Weiterbehandlung in einer Fachklinik. Von ihm erhalten Sie einen Überweisungsschein, mit dem Sie einen Termin für eine Sprechstunde in der Oberlinklinik vereinbaren können.

Sie haben noch keinen Orthopäden? Vereinbaren Sie doch einen Termin in einem unserer Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Ihrer Nähe!

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